Michael Hohner hat ein interessantes Video gefunden:

Volker Stollorz in einem Vortrag für das Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) zum Thema, was die eigentliche Aufgabe von Wissenschaftsjournalismus ist und ob der Journalismus aktuell diese Aufgabe erfüllt, am konkreten Beispiel der „Genmais"-Studie von Séralini, die kürzlich viel Staub aufgewirbelt hat.

Gille-Eric Séralini ist ein alter Bekannter, der seit Jahren am Rande der Unwissenschaftlichkeit herumschlich, um zu „beweisen", dass Gentechnik der grüne Tod ist. Wer seine Integrität bezweifelte, wurde verklagt.

Mit seiner letzten Studie hat er die besagte Grenze zur Propagandawissenschaft definitiv klar überschritten -- hier wurden kleine Gruppen tumoranfällige Ratten mit gentechnisch verändertem Mais gefüttert, bis sie wenig überraschend Tumore entwickelten. Die Tiere quälten sich dann so lange, bis die Krebsgeschwüre auf Tischtennisballgröße anschwollen, damit Séralini schön schockierende Bilder für seine Medienkampagne hatte. Diese bestand unter anderem aus einer geschickt konzertierten Pressekonferenz, einem Dokumentarfilm und einem Sachbuch von Séralini. Vor Veröffentlichung mit der Studie versorgten Journalisten wurde sogar untersagt, unabhängige Experten zu dem Artikel zu befragen. Die Statistik des Papers ist haarsträubend, die Interpretation der „Ergebnisse" ebenso, aber selbstredend rückt Séralini -- wir erinnern uns, die gerichtlich bestätigte wissenschaftliche Integrität in Person -- keinerlei Daten zu den Versuchen heraus. Mehr dazu hier bei Jörg Ewers oder hier:  eine ausführliche Linkliste von Marcus Anhäuser, auch über den Gegenwind, der Großmanipulator Gilles-Eric aus der Fachwelt entgegenblies.

Volker Stollorz findet, dass Journalisten Studien bewerten und einordnen, zumindest aber prüfen sollten. Solche fragwürdigen Inhalte, wie sie von Séralini produziert wurden, dürfen nicht unhinterfragt bleiben.

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